Mit seiner Gitarre im Arm, einem Saxofon zwischen den Zähnen oder jüngst auch gern über ein Philicorda-Örgeli gebeugt spielt Elvis Aloys minimalistische Songs, die irgendwo zwischen psychedelischen 70er-Experimenten und folkigem Lo Fi-Pop umher taumeln. Elvis ist ein recht umtriebiger Zeitgenosse, als Teil der Bands Zahnfleisch und After 5:08 etwa, oder auch als Veranstalter in der Association Salopard und des Hautes Fréquences Festivals. Lauter Geheimtipps, übrigens.

Nicht mehr ganz so geheim ist der Name Leoni Leoni. Das liegt zum einen daran, dass er zu 80 Prozent mit demjenigen von Gotthard-Gitarrist Leo Leoni übereinstimmt,  zum anderen aber vor allem auch daran, dass die Auftritte der Bernerin wahnsinnig eindrücklich sind. Nicht, dass sie ein Riesenspektakel veranstalten würde, nein, aber die Stimmung, die sie zu erzeugen vermag, ist schon bemerkenswert. In einer Selbstverständlichkeit nimmt sie auf dem Boden zwischen Kassettenspieler und Synthies Platz und ehe du dich versiehst, tauchst du in Zeitlupe durch eine farbige Unterwasserlandschaft voller kiffenden Cartoonfiguren. Du lauschst verwaschenen Tapeloops, klirrenden Beats aus Spielzeug-Keyboards und verhallten Gesangsmelodien.

Ihr Konzert im Kraftfeld im April 2022 musste Leoni in letzter Sekunde krankheitsbedingt absagen, diesmal wird es dafür doppelt so gut.

Vor, zwischen, nach den Konzerten: Schunkelige Tunes aus der Plattensammlung des ikonischen DJ-Duos Arctic Weasel & Bruder Grimm.